"Ich bin immer noch ICH"

Zum Weltfrauentag am 8. März haben wir bereits auf unseren Social Media Kanälen wieder eine unserer starken Patientinnen vorgestellt, um anderen Erkrankten mit ihrer Geschichte Mut zu machen. Sie wurden zwar durch ihre Krebsdiagnose aus dem Alltag gerissen, aber sie lassen sich nicht unterkriegen und kämpfen Tag für Tag für ein selbstbestimmtes und positiv geprägtes Leben, trotz oder auch gerade wegen ihrer Krankheit.

Anja war erst 26 Jahre alt, als sie die Diagnose Brustkrebs erhielt. Daraufhin stand die Welt der sonst immer aktiven, vielreisenden Industriekauffrau erst einmal still. Als @anjimanjii hat sie auf Instagram ihre Erfahrungen und ihren Umgang mit der Erkrankung dokumentiert und ihren Kanal genutzt, um auf Vorsorge und Krebs-Erkennung aufmerksam zu machen und – getreu unserem Motto #weareprettystrong – anderen Betroffenen Mut zu machen.

Im Interview erzählt sie uns mehr von sich und ihren Erlebnissen mit der Erkrankung.

Wie hast du von deiner Brustkrebs-Erkrankung erfahren und was waren die ersten Gedanken nach der Diagnose?

Die Diagnose bekam ich Ende Juli, am 25.07.2019. Mein allererster Gedanke, als ich überhaupt wieder „klare“ Gedanken fassen konnte, war der folgende (als ich aus dem Brustzentrum lief): „Lieber Gott, lieber Buddha, lieber Allah, liebes Universum – ich kann und werde alles aushalten und durchstehen, aber bitte – ich möchte noch viele weitere Jahre!“. Und der nächste Gedanke direkt im Anschluss: „Wie soll ich das nur meinen Liebsten sagen?“, denn ich war alleine, als ich die Diagnose bekam.

Wie hat sich dein Leben verändert?

Mein Leben hat sich von heute auf morgen komplett verändert. Von einem 9 to 5 Job zum Krankenstand. Von kerngesund zu einer lebensbedrohlichen Krankheit. Alles ganz plötzlich. Man kämpft aus dem Nichts mit Sorgen und Ängsten, die man vorher so nicht kannte. Man war ja quasi (gefühlt) kerngesund und rennt nun von Untersuchung zu Untersuchung. Lernt unfreiwillig den „Ärzte-Fachjargon“ und verbringt viel Zeit in Wartezimmern. Der Körper verändert sich langsam durch die vielen Medikamente, man kann nicht mehr so wie vorher, aber man muss lernen, damit umzugehen. Ganz klar kann ich sagen – es ist etwas Unbeschwertheit verloren gegangen, aber ich bin immer noch ICH.

Wie gehen deine Familie und Freunde mit deiner Krebserkrankung um?

Der Schock bei der Familie und Freunden saß natürlich tief. Aber dadurch, dass ich sehr gut mit der Erkrankung umgehe, fällt es auch meinen Liebsten leichter. Es wird natürlich mehr Rücksicht genommen, z.B. fallen anstrengende, große Aktivitäten aus, bzw. kann ich dann nicht mit teilnehmen – oder eben auch falls jemand aus der Familie oder Freunde krank ist (Erkältung etc.), dann muss man leider des Öfteren Dinge verschieben oder umplanen aufgrund der erhöhten Ansteckungs-/Infektionsgefahr.

 

 

              

 

 

Wie hast du von den „look good feel better“ Kosmetikseminaren von DKMS LIFE erfahren?

Erfahren habe ich von den Seminaren über die sozialen Medien (Instagram) und war direkt sehr angetan. Es hat mich daher umso mehr gefreut, dass ich einen passenden Termin in der Nähe finden konnte und habe in Erlangen teilgenommen.

Hat dir das Kosmetikseminar gefallen? Würdest du es weiterempfehlen?

Das Seminar hat total viel Spaß gemacht! Man bekommt viele wertvolle Tipps und Tricks und dazu noch die passenden, tollen Schmink- und Pflegeprodukte. Gerade für Leute, die vorher nie viel mit Make-up „am Hut“ hatten, ist dieses Seminar super hilfreich. Jedoch auch für alle anderen! Man lernt nette Menschen kennen und kann sich super austauschen. Wir sitzen alle im selben Boot. Es hat viel Spaß gemacht und ich kann es jedem nur weiterempfehlen.

Wer oder was macht dich stark im Leben?

Stark macht mich der Austausch mit anderen Patientinnen/Patienten z. B. In den sozialen Medien, oder eben auch persönlich im Wartezimmer/bei der Chemotherapie. Es ist unfassbar wie viele starke Persönlichkeiten da in einem Raum sitzen, jeder mit seiner eigenen, eigentlich traurigen Geschichte und doch können wir noch lachen und spenden uns gegenseitig Trost und Kraft.

Selbstverständlich sind es auch die Freunde und Familie die einen mit durch diese schwierige Zeit tragen und einem alles erleichtern. Die Liebe heilt so ziemlich jede Wunde…

Was macht dich während deiner Erkrankung glücklich?

Man fühlt sich oft leider nicht wohl in seiner Haut da sich am Körper einfach alles verändert. Innerlich wie auch äußerlich. Man verbringt viel Zeit an „unschönen“ Plätzen wie beim Arzt, oder auch im Bett, da es einem oft genug eben nicht so gut geht. Daher finde ich es ganz wichtig, mich auch hin und wieder mal „schön“ machen zu können. Ganz einfach „schick“ anziehen, etwas Make-up auftragen und wenn es der Zustand zulässt evtl. irgendwo hin gehen (z. B. schön Essen gehen). Sich einfach etwas Gutes tun. Wenn es von der Kraft her nicht klappt, das Haus zu verlassen, kann man sich auch zu Hause „verwöhnen“. Ich habe zum Beispiel das Baden neu für mich entdeckt. Mit einer Kerze fühlt es sich an wie ein kleines Spa zu Hause  Man kreiert sich einfach schöne Momente – genau durch diese „kleinen Dinge im Leben“, die man vorher viel zu unbewusst gemacht hat.

Anlässlich des Weltfrauentags engagiert sich auch in diesem Jahr das Fashionlabel comma mit einer limitieren Kollektion „comma for women“ für das look good feel better Patientenprogramm der DKMS LIFE: Beim Kauf der Charity-Capsule Artikel in Deutschland und Österreich werden 5% der deutschen UVP an das Patientenprogramm gespendet. Die Kollektion sowie ihre Gedanken zum Weltfrauentag hat Anja auf ihrem Kanal vorgestellt: „Ob gesellschaftlich oder durch das eigene Umfeld: Oft wird man in Rollen gezwungen, die man eigentlich gar nicht „spielen“ möchte. Manchmal sind es aber auch wir selbst die sich in einem unsichtbaren Käfig gefangen halten... weil wir uns schämen, oder einfach nur zu unsicher sind. Dabei müssen wir das nicht!
Be AUTHENTIC - be YOURSELF!
Sei du selbst, zeige dich wie du bist und wie du dich fühlst.
Innerlich, wie äußerlich. Mit allen Ecken und Kanten. Denn das bist DU, dich gibt es nur einmal und genau das macht DICH aus.“